Alessia am Start vom Skitraining

Mein erstes FIS Jahr: Rückschläge, Comeback und wertvolle Lektionen

Die vergangene Saison war meine erste FIS-Saison – das bedeutete: nochmals von ganz vorne beginnen. Ich startete bei jedem Rennen mit einer der letzten Startnummern. Mir war bewusst, dass ich mich Rang für Rang nach vorne arbeiten musste.

Der Start in die erste Fis Saison

Der Sommer 2024 startete vielversprechend für mich. Gemeinsam mit meinem Konditionstrainer Tommy Herzog arbeitete ich intensiv an meiner Athletik und bereitete meinen Körper gezielt auf die Saison vor. Im neuen Team der ZSSV Juniorinnen fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl. Die ersten Gletschertrainings auf dem Stelvio mit dem Team verliefen erfolgreich – ein starker Auftakt in mein erstes FIS-Jahr.

Doch im September änderte sich alles: Ich wurde krank – eine Infektion an den Mandeln, die trotz Antibiotika immer wieder zurückkam. Ich verlor viel Gewicht, vor allem Muskelmasse. Zur Krönung bildetet sich einen Abszess.

Der lange Weg zurück auf die Ski

Die Entscheidung folgte schnell: um früh wieder auf die Ski zurück zu kehren entschieden wir uns zuerst nur den Abszess auf den Mandeln zu entfernen. Als der Infekt trotzdem nicht wegging folgte, dann im Oktober die vollständige Entfernung der Mandeln. Insgesamt war ich drei Monate komplett ausser Gefecht. Anfang Dezember war mein Körper stark geschwächt – 11 kg weniger, keine Kondition, keine Kraft. Den ganzen Ski-Aufbau hatte ich verpasst.

Während meine Konkurrentinnen bereits Rennen fuhren, musste ich mit dem Aufbau beginnen. Erst im Januar stand ich wieder auf den Ski. Organisatorisch war es auch für meinen Vater eine Herausforderung, denn die meine Trainer und Team Kolleginnen waren unterwegs an Wettkämpfen.

Dank Teamwork und Geduld zurück in der Spur

Im Februar planten wir gemeinsam meine Rückkehr. Wir entschieden uns für City FIS-Rennen, meist im Ausland – in Italien und Österreich – oft ohne Team, auf uns allein gestellt.

Da ich kaum Vorbereitung hatte, mussten wir taktisch denken: Slalom und Speed waren nicht realistisch. Wir setzten alles auf den Riesenslalom. Mit der Zeit kam der Rhythmus zurück – und dann, Mitte März, mein Highlight der Saison: Beim GS-FIS-Rennen am Hasliberg fuhr ich mit der Startnummer 85 in die Top 30 und sammelte wichtige Punkte. Ab da musste ich nicht mehr am Ende starten, sondern konnte mit meinen Teamkolleginnen starten.

Die Saison war körperlich hart – aber auch mental eine grosse Belastung. Es war schwierig, zuzusehen, wie andere Rennen fuhren, während ich krank im Bett lag. Der Druck wuchs, und ich setzte mich selbst unter Stress.

In dieser Phase half mir die Zusammenarbeit mit Monika Wicki enorm. Ich lernte, mich wieder auf mich selbst zu konzentrieren und mir die Zeit zu nehmen, die ich brauchte, um zurückzukommen.