Eliane beim Training

Aufstehen, Krone richten, weitergehen

Ein Winter voller Höhen und Herausforderungen

Mein grosses Ziel für diesen Winter war klar: der Sprung in ein Swiss-Ski-Kader. Mit viel Leidenschaft, harter Arbeit und Fokus habe ich darauf hingearbeitet. Umso enttäuschender war es, als sich am vergangenen Freitag herausstellte, dass es in dieser Saison noch nicht gereicht hat. Der Abstand war minimal - in zwei entscheidenden Rennen fehlten jeweils nur 0,5 Sekunden. Ein Wimpernschlag, der im Spitzensport manchmal über den nächsten grossen Schritt entscheiden kann.

Doch wer mich kennt, weiss: Aufgeben ist keine Option.

Stolz auf das Erreichte

Trotz der verpassten Kaderselektion ziehe ich ein positives Fazit: Ich habe mich sportlich und persönlich weiterentwickelt – auch wenn der Weg nicht immer einfach war.
Mitten in der Saison musste ich mich einer Mandeloperation unterziehen, was einen kompletten Monat lang Trainings- und Wettkampfpause bedeutete.
Auch danach war mein Immunsystem lange geschwächt – eine unsichtbare, aber spürbare Herausforderung, welche auf höchstem Niveau einen entscheidenden Unterschied machen kann.

Und dennoch: Ich konnte mich in allen Disziplinen verbessern.

  • Im Riesenslalom (GS) konnte ich meine FIS-Punkte von 45 auf 38 verbessern.

  • Im Super-G (SG) ging es von 48 auf 47 FIS-Punkte herunter.

Zur Veranschaulichung: Im Riesenslalom bin ich in der Weltrangliste von Platz 522 auf Platz 399 vorgerückt. Auch im Super-G konnte ich mich verbessern – von Platz 196 auf Platz 166 weltweit.

Zusätzlich durfte ich mehrere Podestplätze in FIS-Rennen feiern, was mir viel Selbstvertrauen und Motivation gegeben hat.

  • 28.11.24 Arosa Women's Giant Slalom 3. Rang

  • 14.02.25 Zinal Women's Super G 2. Rang

  • 21.02.25 Chiesa Valmalenco Women's Super G 3. und 2. Rang

  • 22.02.25 Chiesa Valmalenco Women's Giant Slalom 3. Rang

Jeder dieser Erfolge war ein Schritt nach vorn – auch wenn es Geduld und Kampfgeist braucht.

Herausforderung angenommen

Es gibt ein Sprichwort dass mir sehr gefällt und es lautet: "Es spielt keine Rolle wie oft du fällst - wichtig ist nur, dass du immer wieder aufstehst." 

Am Freitag, 25.04.2025, habe ich die Entscheidung erhalten, dass es für den Sprung ins Swiss-Ski C-Kader in dieser Saison nicht gereicht hat.

Bereits zwei Tage später, am Sonntag, 27.04.2025, haben wir gemeinsam eine ausführliche Saisonabschluss-Sitzung durchgeführt, um die Situation einzuordnen und die nächsten Schritte zu planen.

Zunächst haben wir uns offen über unsere aktuelle Gefühlslage ausgetauscht. Natürlich war da viel Frustration spürbar – aber auch viele positive Gedanken und die klare Entschlossenheit, den Blick nach vorne zu richten.

Im Anschluss habe ich die Saison intensiv reflektiert:

  • Was war gut?

  • Was war schwierig?

  • Worauf hatte ich selbst Einfluss?

  • Was hätte ich mir anders gewünscht?

  • Und vor allem: Was habe ich daraus gelernt?

Diese Fragen halfen mir sehr, die Erlebnisse dieser Saison bewusst zu verarbeiten und daraus neue Kraft zu schöpfen.

Darauf aufbauend haben wir klar definiert, was wir bereits haben und was wir noch brauchen, um in allen entscheidenden Bereichen weiter voranzukommen – sei es im Mentaltraining, bei den Ressourcen und Strukturen, in der Sponsorenarbeit, bei der Gesundheit oder in der Trainingsplanung.

Die Basis ist gelegt – und jetzt gilt es, konsequent weiter aufzubauen.

Der Blick geht nach vorne

Die Vorbereitung für die kommende Saison hat bereits begonnen. Ich bin voller Motivation, neue Wege einzuschlagen, an meinen Stärken zu feilen und gestärkt zurückzukommen.
Mein Ziel bleibt klar: Ich will meine beste Leistung auf den Schnee bringen – Tag für Tag, Training für Training.

Danke für euren Support!

Ein riesiges Dankeschön an mein Team, meine Familie, Sponsoren und alle, die mich auf meinem Weg unterstützen. Eure Rückendeckung gibt mir jeden Tag neue Energie.

Ich freue mich auf die Herausforderungen, die vor mir liegen – und darauf, gemeinsam neue Erfolge zu feiern!