Hahnenkamm Rennen Eliane

Ein Monat am Limit – Lernen, loslassen, weiterfahren

Historisches Rennen auf der Streif: Ein unvergesslicher Start in den März


Am 7. März 2025 durfte ich Teil eines historischen Moments sein: dem ersten Damenrennen auf der legendären Streif in Kitzbühel seit 64 Jahren. Bei traumhaftem Wetter fanden zwei Super-G-Rennen auf der anspruchsvollen Strecke statt, die unterhalb der Mausefalle begann und über den Steilhang, die Alte Schneise, die Seidlalm und den Lärchenschuss bis zum Oberhausberg führte . Trotz gesundheitlicher Rückschläge aufgrund meines geschwächten Immunsystems nach der Mandeloperation war es eine unglaubliche Erfahrung, auf dieser berühmten Piste zu starten.​


Familiäres Highlight: Rennen mit meiner Schwester am Hasliberg


Am 10. März standen zwei Riesenslalom-Rennen am Hasliberg auf dem Programm. Besonders speziell war für mich, dass ich zum ersten Mal gemeinsam mit meiner Schwester an einem Rennen teilnahm. Nach den gesundheitlichen Herausforderungen der vorherigen Woche war es wichtig, meine Kräfte zu sammeln und mich auf die bevorstehenden Rennen vorzubereiten.​

Alessia und Eliane


Intensives Rennprogramm in San Pellegrino


Nach einer kurzen Erholungsphase reiste ich am 18. März nach San Pellegrino, wo innerhalb von nur vier Tagen ganze acht Speed-Rennen auf dem Programm standen – ein echtes Mammutprogramm. Auch wenn mein Körper nach den intensiven Wochen davor noch nicht bei 100 Prozent war, habe ich diese Tage als wichtige Etappe in meinem Aufbau gesehen.

Es ging nicht nur darum, Rennen zu bestreiten, sondern vor allem darum, mein Vertrauen in die Geschwindigkeit weiter aufzubauen, Timing und Technik bei hoher Belastung zu festigen und wertvolle Rennroutine zu sammeln. Die vielen Starts hintereinander waren physisch und mental fordernd, doch gerade in solchen Phasen lerne ich extrem viel über meine Belastbarkeit und mein Rennverhalten unter Druck.

Diese Tage in San Pellegrino haben mir gezeigt, dass der Weg zurück zur vollen Form nicht linear verläuft – aber dass jeder Schritt, auch wenn er anstrengend ist, ein wichtiger Teil des Ganzen ist.


Kräftehaushalt und Selbstfürsorge: Entscheidungen in Pejo und Glungezer


Am 26. März ging es weiter nach Pejo für zwei Super-G-Läufe, gefolgt von einem Riesenslalom in Glungezer. Aufgrund meines Kräfteverlusts entschied ich mich schweren Herzens, den zweiten Lauf des Riesenslaloms nicht zu starten und die Heimreise anzutreten. Diese Entscheidung war alles andere als einfach – gerade weil ich es gewohnt bin, immer bis zum Schluss zu kämpfen. Doch in dieser Saison habe ich viel über mich selbst gelernt: Manchmal bedeutet Stärke auch, einen Schritt zurückzutreten und dem Körper die Ruhe zu geben, die er braucht.


Ausblick: Vorbereitung auf die Schweizer Meisterschaften in Zinal


Nach einem kurzen Moment der Erholung zu Hause machte ich mich auf den Weg nach Zinal, um mich auf die Schweizer Meisterschaften vorzubereiten. Der Entscheid, beim letzten Riesenslalom in Glungezer auf den zweiten Lauf zu verzichten, fiel mir zwar schwer – doch genau solche Momente haben mir in dieser Saison gezeigt, wie wichtig es ist, auf den eigenen Körper zu hören.

Früher hätte ich mit aller Kraft versucht, auch das letzte Rennen noch irgendwie durchzuziehen. Doch in diesem Jahr habe ich gelernt, dass Pausen genauso wichtig sind wie Trainingstage. Diese bewusste Entscheidung für meine Gesundheit gab mir die nötige Energie zurück, um mit frischem Kopf und gestärktem Körper in Zinal an den Start zu gehen.

Mit dem Ziel, bei der SM mein Bestes zu zeigen, aber auch mit dem Bewusstsein, wie wertvoll es ist, nachhaltig und verantwortungsvoll mit den eigenen Ressourcen umzugehen, starte ich in dieses nächste Kapitel der Saison. ​

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